Gämsen im Winterkleid
Bild: Gämsen im Winterkleid (Marco Banzer)
Die Gestalt des Gamswildes ist seinem Lebensraum und seiner Lebensweise ange-passt und dementsprechend kraftvoll. Verglichen mit dem Reh, wirkt die Gämse eher grob und kräftig. Die Gämse gehört zur Familie der Rinderartigen (Boviedae), welche wiederum den spezialisiertesten Wiederkäuern angehören. Wie bei allen Boviden tragen Männchen und Weibchen Hörner, welche nicht mit den Geweihen der Hirsche und Rehe verwechselt werden dürfen. Das Horn besteht aus einem Knochenzapfen, welcher im Gegensatz zum Geweih nicht abgeworfen wird. Über diesen Zapfen stül-pen sich Horntüten, welche von der darunter liegenden Hautschicht gebildet werden. Somit kann das Gehörn wachsen und grösser werden.
Die Gämse zeigt einen auffälligen Wechsel zwischen hellerem, leichterem Sommer-kleid und dem dunkleren, wärmeren Winterkleid. Vor allem der Bock erweckt im Winterkleid einen ganz anderen Eindruck als im Sommerkleid. Durch das lange Haar wirken Läufe und Hals kürzer und der Rumpf wirkt massiger. Ein Sommerrudel wirkt in der Farbe in der Regel uneinheitlich, weil die Farben individuell variieren, dabei sind die Kitze stets dunkler als die älteren Tiere. Im Sommer geht die kontrastreiche Färbung der Gesichtsmaske verloren und das Haupt wirkt in seiner Gesamtheit län-ger und schmäler als im Winter.
Textquelle: mountainwilderness.ch